Montag, 24. August 2009

Jetzt habe ich schon 2 1\2 Tage in meinem neuen Zuhause verbracht. Ganz nach meiner Bewerbung, in der stand, dass ich nicht in eine Gastfamilie moechte, habe ich jetzt einen der Bueroraume zugeteilt bekommen. Meine Meinung hat sich zwar nach einem Jahr wieder geaendert, aber langsam lebe ich mich hier ein.

Man kann sagen, dass ich in einem Buero lebe. Es gibt eine kleine Kueche und ein Badezimmer. Mit der Dusche habe ich glueck gehabt. Es gibt naemlich keine. Oft kommt kaltes Wasser aus indschen Duschen, ich habe aber eine Heizspirale die ich in einen Eimer im Wasser haengen kann. Das ist gut. Also habe ich eigentlich alles, was der Mensch braucht. Bis jetzt hat jede Nacht irgendwer aus dem Buro auch hier uebernachtet. Das ist aber nur so, weil zwei eine Beinoperation hatten und Yellappa sorgt fuer sie hier.

Abends war ich nun zwei mal bei Aunti und Uncle (So nennt man hier aeltere Menschen) und habe mit ihnen und Tipumma zu abend gegessen. Aunti ist ein ganz toller Mensch und wird wohl zu einer dritten Grossmutter hier. Sie lebt in einem winzigen Hauschen aus nur zwei Zimmern. Trotzdem hat sie kein Problem mich einzuladen und wir schauen dann indisches “Sturm der Liebe”, uebelste Seifenoper, auf Tamil.

Montag bekomme ich Gesellschaft, eine junge Frau startet hier eine Ausbildung zur Physiotherapeutin ueber zwei Jahre. Sie wird auch mit mir zusammen wohnen.

Am Sonntag werde ich wohl meinen interessantesten Geburtstag seit langem haben, weil da ist auch das Ganeshafestival, der Hindugott mit dem Elefantenkopf. Es soll sehr gross sein.

Was ich arbeiten werde, entscheidet sich wohl in der naechsten Zeit. Heute war das monatliche Treffen der Sama Foundation Mitarbeiter. Ich hbae nichts verstanden, aber es wurden wohl die Projekte besprochen. Wir waren 14 Erwachsene und 5 Kinder. Es gibt eigentlich 30 Mitarbeiter. Aber im Moment findet ausserhalb eine Tagung statt. Nach dem gemeinsamen Essen wurde gefeiert, da musste sich jede Frau (ich auch) nacheinander auf den Boden setzen und bekam von Aunti einen roten Punkt auf die Stirn und einige Armreifen. Die werden wohl gegenseitg verschenkt. Fuer mich waren sie zu klein, weshalb wir noch in einen Laden gingen, wo ganz viele waren. Da passte mir auch keiner, erst im zweiten Laden. Jetzt ueberlege ich aber, wie ich die wohl wieder ab bekomme…

Meine Adresse:

Mr.Ramanath.G.

Mareile Willert

Sama Foundation

No.73, 4th Cross,5th main Shankarnagar, Mahalakshmi Lay out

Bangalore –Karnataka –560 096


(auf den Bildern: oben: links neben mir Aunti, rechts Sardar, vorne Yellappa. unten: links Anice, Sharan, Yellappa)

Sonntag, 16. August 2009

Orientation Camp in der Nähe von Bangalore



In meinem letzten Post habe ich so von der Natur hier in dem Camp geschwärmt. Das möchte ich noch einmal betonen. Gestern haben wir nachts einen unglaublichen Regenguss erlebt, es regnete wirklich Schnürsenkel! Außerdem fliegen uns regelmäßig schwebende, wunderschöne Schmetterlinge über den Weg, Streifenhörnchen hüpfen von Ast zu Ast und mittlerweile sind auch drei Affen angekommen, die permanent versuchen abgestellte Teller mit Resten zu plündern.
Wir haben uns nun auch hier eingelebt. Jeden Tag gibt es morgens, mittags und abends eine warme Mahlzeit, bestehend aus Chapatis (dünne Brotfladen), Reis, verschiedenste Soßen, verschiedene Gemüsepfannen und ein Reisgemisch. Es ist normalerweise mild, nur manche Soßen sind dann ordentlich scharf, die kann man aber auch mit Joghurt essen. Zu diesen Mahlzeiten kommt noch zwei mal am Tag die Kaffee- oder Teepause mit Keksen oder indischen Snacks. Ihr seht, ich bin bestens versorgt! Es schmeckt übrigens alles vorzüglich! J
So, das wichtigste ist gesagt…. Nein, natürlich nicht so ganz… wir haben bis auf das Essen auch viel anderes zutun und es uns redlich verdient! Bis gestern hatten wir einen Sprachkurs und können heute schon einfache Unterhaltungen mit unsren Notizen führen. Jason, unser Lehrer, hat uns sehr plausibel die Grundzüge der Sprache beibringen können. Und dabei hat es sogar noch richtig Spaß gemacht, obwohl es schon sehr viel war… Er war immer gut drauf und wir haben einigermaßen schnell gelernt. Was natürlich weniger an uns, als an der Sprache liegt. Die hat einen sehr geringen Wortschatz und eine extrem vereinfachte Grammatik, wovon wir alle hell begeistert sind! Zum Beispiel muss man an die meisten englischen Nomen nur ein „u“ dran hängen. Mit dem Schreiben sieht es dagegen ganz anders aus, aber zur Verständigung brauchen wir die Schrift erst einmal nicht.
Vor zwei Tagen war Dan da, der uns etwas die indische Geschichte und nonverbale Kommunikation der Inder beibringen wollte. Nach dem zweiten Unterrichtsteil waren alle total verwirrt, weil wir versucht haben, aus seinem Kopfschütteln „ja“, „nein“ oder „vielleicht“ herauszulesen, was bislang noch fast niemandem gelungen ist. Außerdem haben wir jeden Abend eine Tanzstunde, in der wir einen Stocktanz der Region lernen. Es macht wirklich Spaß und ist gar nicht so leicht, aber wir werden es am letzten Abend zusammen unseren Projektleitern, die dann kommen vortanzen….
Das Team das uns betreut ist sehr nett und locker, lustig drauf und wir haben schon viele Unterhaltungen mit ihnen geführt in denen sie uns die indische Denkweise nahebrachten. Am Montag fahren wir endlich nach Bangalore und sehen dann das erste mal die Stadt bei Tag. Langsam werden wir hier ungeduldig, in unserem „Wohlstandsgefängnis“.
Übrigens: Gestern haben wir einen indischen, sehr populären Film gesehen: „Every Child is Special“. Den solltet ihr euch alle einmal ansehen! Er handelt von einem Jungen mit einer Lese- und Schreib-schwäche. Ist zwar lang für deutsche Verhältnisse (2,5h) aber in Indien liegt der Durchschnitt wohl eher bei 3h. Wärmstens zu empfehlen! Echt gut gemacht, eine tolle Geschichte und mal keine weißen Gesichter drin. J
Dies war mein erster Zwischenbericht vom Seminar, die nächste Nachricht kommt wohl erst, wenn ich im Projekt angekommen bin, irgendwann dann halt. Nanu chennagidi!

Dienstag, 11. August 2009

Angekommen!

So. Jetzt bin ich da. Die Reise war sehr anstrengend, wir sind auch erst um 6.30Ortszeit her angkommen, als es wider hell wurde. Wir sind ueber den Iran geflogen und ich habe die Wueste von oben bestaunt. Das war sehr beeindruckend! In Bangalore wurden wir am Flughafen abgeholt und sammelten gleich die ersten Eindruecke der indischen Fahrweise, die sehr aufregend sin kann! Ich habe zufaellig neben dem Mann gesessen, der in meinem Projetkt fuer mich zustaendig ist und mi erzaehlt hat, dass ich mit behinderten Kindern fuer deren rechte arbeiten werde. Wie es genu aussieht merke ich wohl noch. Ausserdem weiss ich nun, dass ich mitten in der Grossstadt leben werde!
Die naechste Woche habe ich hier, aussrhalb von Bangalore erst einmal ein seminar. Zum ankommen. Es ist wunderschoen hier, tropisch und mit vielen unbekannten Pflanzen. Das Gelaende wird von einem Verein betrieben, der die Pflanzen sehr liebt und sich fuer Umwelt einsetzt. Ausserdem ist es ein Ort fuer freischaffende Kuenstler, weshalb hier viele Skulpturen in den Gartenanlagen stehen.
Die andern Freiwilligen sind total nett und wir haben viel Spass zusammen!
Ganz liebe Gruesse an Alle!