Mittwoch, 2. September 2009

mein 2. Geburtstag



Am naechten Tag fuhren Gopamma, Yellappa und ich zum Children Parliament. Dort kamen viele Kinder zusammen, von denen ein par reden hielten, genau wie meine Begleiter. Spaeter wurde mir erzaehlt, dass dort Kinder von anderen Kindern unterstuetzt werden, die nicht zur Schule gehen koennen, weil ihre Eltern das nicht wollen. Sie sprechen dann mit Lehrern, den Eltern und organisieren Hilfe ueber Sama Foundation. Gleichzeitig ist der Austargungsort des Parlaments auch ein Day Care Center fuer Kinder. Nach dem Parlament wurden von den Kindern Taenze vorgefuehrt. Die Maedchen waren mit strahenden Saris Geschmueckt (normalerweise Tragen Maedchen noch keine) und dazu allen Schmuck den sie Aufbringen konnten. Sie waren sehr aufgeregt, haben es aber sehrgut hinbekomen. Es war sehr schoen anzuschauen.

Als wir dann gegen sechs zurueck kamen war das ganze Office voll besetzt und ein beschrifteter Kuchen „Wish you Happy Birthday to Mareile Willert“ und Blumen standen auf dem Tisch! Sie hatten zwar gesagt sie wollen feiern,aber das haette ich nie Erwartet! Ich musste meine Kerzen holen die ich von zu hause bekommen habe und das Licht wurde ausgeschaltet. Als naechstes bekam ich noch ein Geschenk! Ein eigener Sari!!!

Dunkelgrau und mit Blumen Handbestickt. Bin gespannt, wie es ausshiet! Das zubehoer bekomme ich Samstag vom Schneider. (Hier laesst man sich alles schneidern wenn man nur etwas mehr Geld hat) Als Geburtstagskind wurde ich zuerst von anice mit dem Kuchenstueck gefuettert, dann sollte ich Aunti (wahrscheinlich weil sie die Aelteste war) mit dem Kuchen fuettern.

Dann kam meine zweite Taufe. Weil die Inder aus meinem Namen verschiedene Variationen wie Mareilo, Mareili oder Maria machten, hatten wir gesagt, dass ich einen nueen Namen bekomme. An dem Tag wurde ich auf „Sneha“ (das heisst Freund) getauft. Seit dem reagiere ich auf zwei Namen, was gewoehnungsbedurftig ist ist nur, sich auch so zu nennen wenn man nach dem Namen gefragt wird.

Das war echt ein ganz besonderer Geburtstag und ein sehr langer noch dazu!

23.8.2009

Hier kommt meine naechste Geschichte. Ich fange jetzt schon an faul zu werden mit dem Berichten, obwohl doch hier immer etwas los ist…

Am 23. hatte ich ja Geburtstag. Meine befuerchtung war, dass Geburtstage ganz ignoriert werden hier, weil ich nichts darueber wusste. Das Gegenteil war aber der Fall. Sonntag war mein erster Geburtstag. Ram, der Direktor hier kam frueh morgens von einer Reise zurueck und kehrte hier in der Office um 5Uhr morgens ein. Vormittags lud er mich zum Fruehstueck ein, weil Sonntag war waren naemlich nicht so viele Leute in der Office wie sonst. Es hiess wir feiern am Montag. In Rams Kindheit bekam er Polio, weshalb sich seine Beine nicht voll entwickelt sind und er sie nur eingeschraenkt nutzen kann. Er lauft mit Kruecken und faehrt einen Dreiraedrigen Roller. Auf dem hat er mich mitgenommen, durch den verrueckten Verkehr durch. Etwas beaengstigend, aber es macht auch richtig Spass! Wir fruehstueckten in einem Gartenrestaurant zusammen mit Yellappa, Shernappa und einem Freund Rams. Es war sehr lecker, auch wenn scharf, wie immer.
Als wir zurueck kamen wartete Anice auf mich, die jetzt meine Kollegin geworden ist. Sie nahm mich mit zu ihrer Schwester, aufgrund des permanenten Verkehrsaufkommens das in Osnabrueck nur zur Rush hour erreicht wird, dauert so eine Busfahrt schon mal gut eine Stunde. Bei Anice Schwester wurde ich mit meinem wohl besten Geburtstaggeschenk seit einieger Zeit ueberrascht. Ich durfte den Verlobungssari von Anice Schwester anziehen!
Das war einfach sooo toll! Ich wollte schon lange mal einen Sari tragen und hier laufen so viele Frauen taeglich darin herum. Ich weiss immernoch nicht, wie man es nun genau anstellt, aber ich werds ueben. In diesem Sari wurden dann Fotos geschossen, susammen mit Ganesha, dem Gott der an dem Tag mit vielen Obstspenden gefeiert wurden. Diese feiern gehen teilweise ueber zehn Tage und am schluss wird die Statue im naechsten Gewaesser versenkt.
Anice brachte mich dazu den Sari anzubehalten und so fur ich dann zum Office zurueck. Ich habe mich sehr seltsam darin gefuehlt... Die Leute schauen immer, daran habe ich mich fast schon gewoehnt, aber in soeinem Sari ist es noch schlimmer. Angekommen im Office genoss ich die verdutzten Gesichter meiner Mitbewohner, die vergeblich nach Mareile ausschau hielten.