Sonntag, 16. August 2009

Orientation Camp in der Nähe von Bangalore



In meinem letzten Post habe ich so von der Natur hier in dem Camp geschwärmt. Das möchte ich noch einmal betonen. Gestern haben wir nachts einen unglaublichen Regenguss erlebt, es regnete wirklich Schnürsenkel! Außerdem fliegen uns regelmäßig schwebende, wunderschöne Schmetterlinge über den Weg, Streifenhörnchen hüpfen von Ast zu Ast und mittlerweile sind auch drei Affen angekommen, die permanent versuchen abgestellte Teller mit Resten zu plündern.
Wir haben uns nun auch hier eingelebt. Jeden Tag gibt es morgens, mittags und abends eine warme Mahlzeit, bestehend aus Chapatis (dünne Brotfladen), Reis, verschiedenste Soßen, verschiedene Gemüsepfannen und ein Reisgemisch. Es ist normalerweise mild, nur manche Soßen sind dann ordentlich scharf, die kann man aber auch mit Joghurt essen. Zu diesen Mahlzeiten kommt noch zwei mal am Tag die Kaffee- oder Teepause mit Keksen oder indischen Snacks. Ihr seht, ich bin bestens versorgt! Es schmeckt übrigens alles vorzüglich! J
So, das wichtigste ist gesagt…. Nein, natürlich nicht so ganz… wir haben bis auf das Essen auch viel anderes zutun und es uns redlich verdient! Bis gestern hatten wir einen Sprachkurs und können heute schon einfache Unterhaltungen mit unsren Notizen führen. Jason, unser Lehrer, hat uns sehr plausibel die Grundzüge der Sprache beibringen können. Und dabei hat es sogar noch richtig Spaß gemacht, obwohl es schon sehr viel war… Er war immer gut drauf und wir haben einigermaßen schnell gelernt. Was natürlich weniger an uns, als an der Sprache liegt. Die hat einen sehr geringen Wortschatz und eine extrem vereinfachte Grammatik, wovon wir alle hell begeistert sind! Zum Beispiel muss man an die meisten englischen Nomen nur ein „u“ dran hängen. Mit dem Schreiben sieht es dagegen ganz anders aus, aber zur Verständigung brauchen wir die Schrift erst einmal nicht.
Vor zwei Tagen war Dan da, der uns etwas die indische Geschichte und nonverbale Kommunikation der Inder beibringen wollte. Nach dem zweiten Unterrichtsteil waren alle total verwirrt, weil wir versucht haben, aus seinem Kopfschütteln „ja“, „nein“ oder „vielleicht“ herauszulesen, was bislang noch fast niemandem gelungen ist. Außerdem haben wir jeden Abend eine Tanzstunde, in der wir einen Stocktanz der Region lernen. Es macht wirklich Spaß und ist gar nicht so leicht, aber wir werden es am letzten Abend zusammen unseren Projektleitern, die dann kommen vortanzen….
Das Team das uns betreut ist sehr nett und locker, lustig drauf und wir haben schon viele Unterhaltungen mit ihnen geführt in denen sie uns die indische Denkweise nahebrachten. Am Montag fahren wir endlich nach Bangalore und sehen dann das erste mal die Stadt bei Tag. Langsam werden wir hier ungeduldig, in unserem „Wohlstandsgefängnis“.
Übrigens: Gestern haben wir einen indischen, sehr populären Film gesehen: „Every Child is Special“. Den solltet ihr euch alle einmal ansehen! Er handelt von einem Jungen mit einer Lese- und Schreib-schwäche. Ist zwar lang für deutsche Verhältnisse (2,5h) aber in Indien liegt der Durchschnitt wohl eher bei 3h. Wärmstens zu empfehlen! Echt gut gemacht, eine tolle Geschichte und mal keine weißen Gesichter drin. J
Dies war mein erster Zwischenbericht vom Seminar, die nächste Nachricht kommt wohl erst, wenn ich im Projekt angekommen bin, irgendwann dann halt. Nanu chennagidi!

5 Kommentare:

  1. irre!!!!! aber wo sind die fotos??? wir wollen bilder von indien!! ich bin gespannt auf deine berichte vom projekt!!!
    knuddel

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  2. Hey Reilchen, ;-)

    achja die große weite Welt. Ich freu mich so, dass es dir da unten (fast am anderen Ende der Welt ;-) ) gut geht. Bin echt gespannt auf Bilder, dein Projekt und wie es dir gefällt, naja und wies sonst so weiter geht... :-)
    Hier ist alles wie immer ... naja und die Küche in der Kirche steht so gut wie komplett :-D
    Ach ich beneide dich... ich will auch wieder weg in die Welt :-)

    Liebste Grüße aus der Heimat

    Die MX

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  3. Hi Mareile,

    ich glaube da kriegt hier wer Fernweh^^...

    Ich fand es schön wieder was von dir zu lesen. Vor allem so viel und so ausführlich. ;-)

    Du scheinst da ja jetzt schon einiges erlebt zu haben, aber dein Allteag wird das ja immer noch nicht sein.

    Ich freue mich auch, dass es dir da anscheinend so gut gefällt und du dich da auch gut einleben kannst.

    Lieben Gruß,

    Michael

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  4. Hallo Mareile!

    Es freut mich, dass Du gut angekommen bist.
    Heute war es in Osnabrück sehr heiss 37°C !!
    Da hätten wir uns ein weing von eurem Regen gewünscht.

    Liebe Grüße von E. aus O. 1OG

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  5. Hallo Mareile,

    mit großer Freude habe ich gelesen, dass Du angekommen bist; mit großem Interesse lese ich Deine Berichte und habe sie für die Oma ausgedruckt und sie ihr nach OS geschickt.

    Jetzt aber gratuliere ich Dir ganz herzlich zum Geburtstag! Gesundheit und gute Laune und Zuversicht mögen Dir weiterhin erhalten bleiben.

    Herzliche Grüße aus dem sonnigen RE
    Api

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